Kroatien 2

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Benedikterkloster in Osor, am Kanal zwischen der Insel Cres und Lošinj (Losinj), Kroatien

 


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Benedikterkloster in Osor, am Kanal zwischen der Insel Cres und Lošinj (Losinj), Kroatien
Die Legende vom heiligen Gaudentius

Der Sage nach war Gaudentius (kroatisch: lustiger Kerl) Mönch Benediktiner und Bischof von Osor. Er wurde aus der Stadt verbannt und lebte in der Grotte auf Osorcica. Osorcica ist ein kleiner Berg zwischen Ortschaften Osor und Nerezine, und sein höchster Gipfel Televrin ist 588 m hoch. In der Kathedrale von Osor befindet sich die Statue vom hl. Gaudentius, um dessen Beine sich eine Schlange schlängelt.

Der heilige Gaudentius (Gaudentius Auxerensis) ist in Tržic geboren, heute ein verlassenes Dorf unweit von Osor. In Osor wirkte er von 1018 bis 1042. Er war großer Reformator, ließ für Männer das Kloster hl. Peter und für Frauen Nonnenkloster hl. Maria Barmherzige bauen. Osor wurde zu einem starken glagolitischen Zentrum, was einigen Adeligen von Osor nicht passte, die die Unbeständigkeit im Papststaat ausnutzten und den Bischof angriffen. Gaudentius flieht und versteckt sich auf Osorcica. In einer dunklen Grotte verbringt er ein Jahr des Verbanntenlebens. Da die Grotte voll von Schlangen war, tat er eine Buße und erbat vom Gott, die Inseln von Giftschlangen zu befreien.

Abgesehen von der Legende ist die Tatsache, dass es heute auf der ganzen Insel keine Giftschlangen gibt. Es gab Fälle, dass die Leute von außen auf die Insel die Schlangen gebrachte hatten, aber sie sind nach kurzer Zeit verendet. Die Grotte trägt den Namen Grube des hl. Gaudentius, und die Touristen besuchen sie gern auf dem Weg zum Televrin. höchsten Gipfel von Osorcica und der ganzen Insel. Die Besucher der Grotte nehmen oft als Souvenir ein Steinchen aus der Grotte aber auch als Schutz vor Giftschlangen irgendwo anders in der Welt.

Gaudentius ist nach Rom geflohen und hat sein Einsiedlerleben im Franziskanerkloster in Jakino fortgesetzt, wo er am 31.05.1044 gestorben ist. Nach fast hundert Jahren kehrten seine sterblichen Überreste auf eine merkwürdige Weise zurück; alle Glocken meldeten sich von selbst früh vor dem Morgenrot. Unter den Stadtmauern schwamm obenauf die hölzerne Kiste (ihre Überreste werden in sakraler Sammlung aufbewahrt). In dieser Kiste war der Sarg mit dem Leib des hl. Gaudentius. Die Bewohner von Osor haben ihm zu Ehren eine kleine Kirche gebaut und ihn zu ihrem Beschützer genannt.
(lulic-losinj.com)